Was kann man tun, wenn man einen Fehler oder ein Problem hat?

Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. - Konfuzius

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Abwarten und Tee trinken

Die einfachste Möglichkeit mit Problemen und Fehlern umzugehen ist sie (erstmal) zu ignorieren oder abzuwarten, ob die Zukunft bessere Wege bringt mit dem Problem umzugehen oder ob es vielleicht ganz von alleine verschwindet. Das trifft auf harmlose Erkältungen oder Schürfwunden, ebenso wie viele Probleme der Kindheit und Jugendzeit zu, wenn man noch nicht die Möglichkeiten und Resourcen besitzt, um etwas zu tun, das einem vielleicht wichtig erscheint. Wenn man irgendwann dann die eigene Wohnung und ein eigenes Einkommen hat, kann man sich diese Wünsche (falls sich diese nicht grundlegend verändert haben) teilweise sehr viel einfacher erfüllen.

Ich denke ich brauche es nicht extra zu betonen, dass diese Strategie für die meisten Probleme jedoch eine sehr schlechte Idee ist. Auch sollte man nicht 'Nichts' tun; oft ist es von Vorteil früh Vorbereitungen zu treffen und Informationen zu sammeln, damit man das Problem später dann auch tatsächlich angehen kann. Bettruhe bei Krankheit kann zwar als Abwarten interpretiert werden, man wird aber deutlich schneller gesund, wenn man sich 'aktiv' bemüht dem Immunsystem zu helfen.

Nochmal!!!

Insanity: doing the same thing over and over again and expecting different results.

Es gibt viele Dinge, bei denen ein einzelner Fehler überhaupt kein Problem ist, weil es nur darauf ankommt, dass man irgendwann Erfolg hat und es mehr oder wenig unproblematisch ist es einfach nochmals zu probieren. Nur weil wir beim ersten Schuß aufs den Korb nicht getroffen haben bedeutet nicht, dass wir nie wieder Basketball spielen sollten. In der Wissenschaft gibt es oft gar keine andere Möglichkeit, als Tests und Experimente immer wieder (mit anderen Parametern!) zu wiederholen, bis man Erfolg hat.

Ebenso ist eine Absage bei der Job- oder Partnersuche nicht das Ende der Welt, solange man etwas dabei gelernt hat und beim nächten Mal etwas besser vorbereitet ist. Allgemein ist es eine gute Idee seine Vorgehensweise zu überdenken, bevor man einen weiteren Versuch startet.

Iterative kontinuierliche Optimierung

Wenn man sich auf einem Computer vertippt hat, dann kann man zurückgehen und den Fehler wieder beheben. Wenn etwas am Gartenzaun kaputt ist, kann man es wieder reparieren. Wenn man die Möglichkeit hat nachträglich Korrekturen vorzunehmen, dann ist es oft gar nicht wünschenswert alle Fehler zu vermeiden, weil das sehr teuer sein kann. Stattdessen baut/macht man einfach mal eine erste Version, die vielleicht zu 80% dem entspricht, was man sich am Ende wünscht und tinkert anschließend noch solange herum, bis man mit dem Resultat zufrieden ist.

In vielen kommerziellen IT-Projekten ist es auch nicht möglich auf den Zeitpunkt zu warten, bis man alle notwendigen Informationen zusammen hat und alle Vorbereitungen komplett abgeschlossen sind. Man fängt mit dem Bau an und holt sich immer wieder Feedback vom Kunden, um den Plan entsprechend anzupassen und mögliche Fehler zu beheben. Man entwickelt die Zielvorstellungen parallel zu der Entwicklung des Produktes weiter.

Akzeptanz und innere Veränderung

Es ist wichtig zu erkennen, dass ein ''Problem'' oder ein ''Fehler'' nicht etwas ist, was da draußen in der Welt existiert. Probleme sind etwas, das wir dazu machen. Wir entscheiden, was ein Problem/Fehler und was der gewünschte Zustand ist.
Wenn wir etwas nicht ändern können, müssen wir manchmal akzeptieren, dass die Welt nunmal so ist und uns produktiveren Aufgaben widmen, anstatt unser Leben miserabel und verbissen zu versuchen dieses Problem zu lösen.
Manchmal kommt auch die Einsicht, dass man selbst das Problem war, weil man eine inkorrekte Vorstellung oder ein Vorurteil hatte, dass sich später als falsch herausstellt. Dann liegt es auch an uns, uns innerlich von diesem Problem zu befreien, indem wir die Veränderung akzeptieren oder sogar willkommen heißen.

Hilfe holen

Probleme alleine zu lösen geht eigentlich nur in Ausnahmefällen und es ist dann meistens nicht so effektiv und macht weniger Freude. Probleme in der Gruppe zu lösen bringt natürlich seine eigenen Probleme, man muss eben abwägen, wann es sich lohnt etwas selbst anzugehen und wann es sehr viel schneller geht jemanden zu fragen.
Wer es noch nicht bemerkt hat, da draußen gibt es Millionen von Menschen, die uns bei ganz vielen Problemen helfen können, wenn wir ihnen im Gegenzug helfen, indem wir ihnen 'Hilfsgutscheine' (auch bekannt als 'Geld') überlassen.

Ein Licht am Ende des Tunnels...

Jedes Problem und jeder Fehler sind Chancen etwas zu lernen. Fehler/Probleme sind oft durchaus interessant und viele Forschungsprojekte und großartige Erfindungen und Unternehmen sind entstanden, weil sich jemand etwas mehr Gedanken zu einem Problem und dessen Lösung gemacht hat. Wenn man selbst ein Problem hat, dann haben das viele andere Menschen sicherlich auch und es bietet sich an, dass man seine Erfahrungen benutzt, um diesen Menschen zu helfen (und/oder etwas Geld damit zu verdienen, wenn das jemanden mehr anspornt...).

Begrenzung des Problems

Wenn wir einen Waldbrand bekämpfen, dann haben wir oft nicht die Möglichkeit diesen komplett und zeitnah zu stoppen. Stattdessen versuchen wir durch Schneisen und selbstgelegte Feuer die Ausbreitung zu verhindern, damit der entstehende Schaden nicht zu groß wird.
Ebenso kann der Verlust einer Arbeitsstelle, einer geliebten Person oder eine unerwartete Krankheit zu so einem drastischen Problem werden, dass es sich auf fast alle Bereiche des eigenen Lebens auswirkt. Wir können versuchen die negativen Effekte zu begrenzen, um uns etwas Freiraum und Zeit zu schaffen, um zu heilen.

Stop und schau dich um!

Gerade wenn etwas anders läuft als geplant, ist es die beste Zeit, um die Geschwindigkeit zu drosseln und sich die Situation genauer anzusehen. Flugzeugabstürze und ähnliche Katastrophen sind normalerweise nicht das Resultat eines einzelnen Fehlers, sondern einer Kette von unzureichenden oder falschen Reaktionen auf ein ernsthaftes aber nicht fatales Problem, mit dem die Menschen überfordert sind.
Man muss in einer solchen Situation auch den Mut haben gewisse Regeln beiseite zu lassen, wenn klar ist, dass diese geradewegs auf einen Abgrund hinsteuern. Insbesondere in Gruppen kann es passieren, dass eine Entscheidung mehrheitlich oder sogar einstimmig getroffen wird, die eigentlich niemand will, nur weil soziale Normen oder Unternehmensregeln befolgt werden ''müssen''.
Sobald man einen klaren Kopf und eine Idee hat wie es weitergehen kann, sollte man sich Schritt für Schritt in die Richtung aufmachen, in die man wirklich möchte.

Auf dem Weg der Besserung!

Wir haben schon wieder verschlafen oder den Tee verschüttet. Was nun? Die meisten Menschen nehmen sich dann vor beim nächsten Mal früher ins Bett zu gehen oder vorsichtiger mit der Tasse zu sein. Wenn man allerdings nicht der Besitzer eines perfekten Gedächtnisses und eisernen Willens ist (und wer ist das schon?), dann sind das oft nur Worte und leere Versprechen, die beim nächten Mal wieder vergessen sind.
Allerspätestens, wenn ein Problem zum dritten Mal auftritt sollte klar sein, dass die bisherige Methode nicht funktioniert. Prinzipiell sollte man am Besten schon beim ersten Mal aufpassen, wenn man die Verantwortung von sich selbst auf das zukünftige Selbst schieben möchte.
Wenn man ein Problem wirklich lösen will, dann muss es einen ganz klaren kausalen Zusammenhang zwischen dem Auftreten/Beobachten des Problems und seiner Lösung geben. Wie eine Kette von Dominosteinen muss das eine zum anderen führen, ohne dass es zwischendurch Löcher gibt, wo man 'hoffen' muss, dass alles schon gut gehen wird. Das bedeutet nicht unbedingt, dass man das Problem jetzt sofort angehen muss, aber man muss es jetzt gleich anstoßen. Ein Erinnerungszettel kann da schon genug sein, wenn man denn die Eigenschaft hat die Dinge, die man auf solchen Zetteln findet tatsächlich zu machen. Wichtig ist einfach nur für jedes Glied der Kette die Frage zu stellen: ''Funktioniert es wirklich?''
Das Gleiche gilt natürlich auch für das Verfolgen von Zielen und Setzen von Neujahrsresolutionen!

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