Die einfachste Möglichkeit mit Problemen und Fehlern umzugehen ist sie (erstmal) zu ignorieren oder abzuwarten, ob die Zukunft bessere Wege bringt mit dem Problem umzugehen oder ob es vielleicht ganz von alleine verschwindet. Das trifft auf harmlose Erkältungen oder Schürfwunden, ebenso wie viele Probleme der Kindheit und Jugendzeit zu, wenn man noch nicht die Möglichkeiten und Resourcen besitzt, um etwas zu tun, das einem vielleicht wichtig erscheint. Wenn man irgendwann dann die eigene Wohnung und ein eigenes Einkommen hat, kann man sich diese Wünsche (falls sich diese nicht grundlegend verändert haben) teilweise sehr viel einfacher erfüllen.
Ich denke ich brauche es nicht extra zu betonen, dass diese Strategie für die meisten Probleme jedoch eine sehr schlechte Idee ist. Auch sollte man nicht 'Nichts' tun; oft ist es von Vorteil früh Vorbereitungen zu treffen und Informationen zu sammeln, damit man das Problem später dann auch tatsächlich angehen kann. Bettruhe bei Krankheit kann zwar als Abwarten interpretiert werden, man wird aber deutlich schneller gesund, wenn man sich 'aktiv' bemüht dem Immunsystem zu helfen.
Nochmal!!!
Es gibt viele Dinge, bei denen ein einzelner Fehler überhaupt kein Problem ist, weil es nur darauf ankommt, dass man irgendwann Erfolg hat und es mehr oder wenig unproblematisch ist es einfach nochmals zu probieren. Nur weil wir beim ersten Schuß aufs den Korb nicht getroffen haben bedeutet nicht, dass wir nie wieder Basketball spielen sollten. In der Wissenschaft gibt es oft gar keine andere Möglichkeit, als Tests und Experimente immer wieder (mit anderen Parametern!) zu wiederholen, bis man Erfolg hat.
Ebenso ist eine Absage bei der Job- oder Partnersuche nicht das Ende der Welt, solange man etwas dabei gelernt hat und beim nächten Mal etwas besser vorbereitet ist. Allgemein ist es eine gute Idee seine Vorgehensweise zu überdenken, bevor man einen weiteren Versuch startet.
Iterative kontinuierliche Optimierung
Wenn man sich auf einem Computer vertippt hat, dann kann man zurückgehen und den Fehler wieder beheben. Wenn etwas am Gartenzaun kaputt ist, kann man es wieder reparieren. Wenn man die Möglichkeit hat nachträglich Korrekturen vorzunehmen, dann ist es oft gar nicht wünschenswert alle Fehler zu vermeiden, weil das sehr teuer sein kann. Stattdessen baut/macht man einfach mal eine erste Version, die vielleicht zu 80% dem entspricht, was man sich am Ende wünscht und tinkert anschließend noch solange herum, bis man mit dem Resultat zufrieden ist.
In vielen kommerziellen IT-Projekten ist es auch nicht möglich auf den Zeitpunkt zu warten, bis man alle notwendigen Informationen zusammen hat und alle Vorbereitungen komplett abgeschlossen sind. Man fängt mit dem Bau an und holt sich immer wieder Feedback vom Kunden, um den Plan entsprechend anzupassen und mögliche Fehler zu beheben. Man entwickelt die Zielvorstellungen parallel zu der Entwicklung des Produktes weiter.
Akzeptanz und innere Veränderung
Wenn wir etwas nicht ändern können, müssen wir manchmal akzeptieren, dass die Welt nunmal so ist und uns produktiveren Aufgaben widmen, anstatt unser Leben miserabel und verbissen zu versuchen dieses Problem zu lösen.
Manchmal kommt auch die Einsicht, dass man selbst das Problem war, weil man eine inkorrekte Vorstellung oder ein Vorurteil hatte, dass sich später als falsch herausstellt. Dann liegt es auch an uns, uns innerlich von diesem Problem zu befreien, indem wir die Veränderung akzeptieren oder sogar willkommen heißen.
Hilfe holen
Wer es noch nicht bemerkt hat, da draußen gibt es Millionen von Menschen, die uns bei ganz vielen Problemen helfen können, wenn wir ihnen im Gegenzug helfen, indem wir ihnen 'Hilfsgutscheine' (auch bekannt als 'Geld') überlassen.
Ein Licht am Ende des Tunnels...
Begrenzung des Problems
Ebenso kann der Verlust einer Arbeitsstelle, einer geliebten Person oder eine unerwartete Krankheit zu so einem drastischen Problem werden, dass es sich auf fast alle Bereiche des eigenen Lebens auswirkt. Wir können versuchen die negativen Effekte zu begrenzen, um uns etwas Freiraum und Zeit zu schaffen, um zu heilen.
Stop und schau dich um!
Man muss in einer solchen Situation auch den Mut haben gewisse Regeln beiseite zu lassen, wenn klar ist, dass diese geradewegs auf einen Abgrund hinsteuern. Insbesondere in Gruppen kann es passieren, dass eine Entscheidung mehrheitlich oder sogar einstimmig getroffen wird, die eigentlich niemand will, nur weil soziale Normen oder Unternehmensregeln befolgt werden ''müssen''.
Sobald man einen klaren Kopf und eine Idee hat wie es weitergehen kann, sollte man sich Schritt für Schritt in die Richtung aufmachen, in die man wirklich möchte.